Gespräche verlaufen nicht immer linear.
Besonders dann, wenn Menschen mit unterschiedlichen Erwartungen, Rollen und Motivationen beteiligt sind.
Mal wird zu wenig gesagt, mal zu viel. Mal finden Gedanken nicht sofort die richtigen Worte. Und mal wird die Zeit knapp.
Was ist also der Fokus guter Gespräche im Business?
Dass wir einander ausreden lassen? Oder/Und dass wir gemeinsam einen Schritt weiterkommen, unser Ziel erreichen?
Kann in Teams, bei Meetings oder in Gesprächen beides wichtig sein: die Möglichkeit, Gedanken zu Ende zu führen und der Raum für wirksame Ergebnisse? Müssen die Schnellen immer Geduld mitbringen und jeden Umweg aushalten? Verstummen immer die, die nicht schnell genug sind und hätten so viel Wertvolles beizutragen?
Heikles Thema, oder? Und unterschiedliche Sichtweisen sind uns dazu herzlich willkommen. Wir haben da auch noch keinen Königsweg für uns definiert.
Wie gelingt es in der Praxis möglichst ausgewogen, ohne Menschen zu brüskieren oder zu verlieren, weil langweilen?
Ein Balanceakt zwischen Zuhören, um zu verstehen, Fokussieren und Lenken
In Workshopsituationen beobachten wir manchmal, wie Einzelne lange Anläufe nehmen, gedanklich springen oder sich in Details verlieren. Dahinter steckt meist nicht das eigene Sendungsbewusstsein, sondern eher ein Wunsch nach Anschluss oder Sicherheit: „Werde ich verstanden?“ „Hält das Gegenüber mein Thema für relevant?“
Wertschätzendes Unterbrechen ist dann möglicherweise keine Respektlosigkeit, sondern ein bewusst eingesetztes Mittel der Unterstützung und Fokussierung. Es zeigt: „Ich habe dich gehört. Und ich möchte, dass wir gemeinsam weiterkommen“.
Gleichzeitig darf es kein Manipulationsinstrument sein. Unterbrechen, um zu dominieren oder um sich das Wort zu nehmen, untergräbt das Vertrauen. Deshalb hilft unserer Meinung nach vor allem eine eine klare und wohlwollende Haltung:
Zielklarheit beim Was. Offenheit beim Wie.
Effektive Kommunikation braucht nicht nur Inhalte, sondern auch Struktur.
Gerade in hektischen Zeiten, bei heterogenen Gruppen oder Teamkonstellationen ist es sinnvoll, Kommunikation gut zu rahmen. Und den Umgang miteinander vorab zu klären:
- Wie gehen wir mit unterschiedlich aktiven RednerInnen um?
- Welche Signale helfen, um wieder in die Spur zu kommen?
- Wann unterbrechen wir? Und wie?
Was für den einen als klar und zielführend gilt, kann für die andere ungeduldig oder verkürzend wirken. Wer dies reflektiert, kommuniziert bewusster. Und gestaltet Gespräche konstruktiver. So unser Erleben.
Ein Impuls aus der Kommunikationsküche:
Auf die Balance kommt es an. Auf Empathie und Anpassung.
Das vollständige „Rezept“ zur individuellen Variation – eines von 30 ihrer Art – findest du in
Die Kommunikationsküche – erfolgversprechende Rezepte für ein gelingendes Miteinander